Joss Whedon macht einen auf Shakespeare? Das konnte nur ein genialer Film werden – oder ein völliger Reinfall. Nachdem ich den Film gesehen habe, kann ich schon mal sagen: Der Film ist genial geworden.
Much Ado About Nothing ist eine der bekanntesten Komödien von William Shakespeare, auf deutsch ist sie unter dem Titel “Viel Lärm um Nichts” bekannt.
Kurz zur Story: Claudio und Benedict kehren erfolgreich von einem Feldzug in das Haus des Gouverneurs von Messina, Leonato, ein. Sie haben auf der Seite von Don Pedro gegen dessen Stiefbruder Don Juan gekämpft. Claudio versucht die Tochter von Leonato, Hero, für sich zu gewinnen. Benedict wiederum liefert sich bissige Wortgefechte mit Beatrice, Heros Cousine. Von der Ehe halten beide gar nichts.
Als Zeitvertreib versuchen die Gäste um Leonato herum Beatrice und Benedict zu verkuppeln. Außerdem schmiedet Don Juan, der seine Niederlage noch nicht fassen kann, neue Intrigen.
Joss Whedon hat die Komödie in die Gegenwart versetzt, dabei aber in schwarz-weiß gedreht und auch die Dialoge wurden zum Original hin kaum verändert. Heraus gekommen ist ein richtig cooler Mix aus alt und neu. Untermalt mit passender Musik und fabelhaften Bildern: Schöne Menschen tanzen und trinken sich durch die Film, feiern, was das Zeug hält, intrigieren, trinken noch mehr, liefern sich bissige Dialoge in elisabethanischen Englisch und hatte ich schon erwähnt, das der Alkohol in Strömen fließt? ;)
Der Film ist übrigens eine Low Budget Produktion. Gedreht wurde innerhalb von 12 Tagen und als Drehort benutze Joss Whedon sein eigenes Haus (das übrigens richtig schön ist!).
Die meisten der Darsteller haben in früheren Jahren schon für Joss Whedon gearbeitet. Besonders gut fand ich die Darstellung von Beatrice (Amy Wacker) und Benedict (Alex Denisof). Bei beiden hatte ich das Gefühl, das sie richtig Spaß daran hatten, sich gegenseitig förmlich zu zerfetzen.
Claudio (Fran Kranz) war mir dagegen zu sehr Milchbubi. Wobei das aber auch zu der Rolle des jungen, ungestümen Claudio passte. Riesige Lacher hat mir übrigens Nathan Fillion beschert, der in einer kleinen Nebenrolle einen der tumben Ordnungshüter spielt.
Der Film ist nur auf englisch erhältlich, es gibt auch keine deutschen Untertitel. In das gestelzt klingende Englisch musste ich mich erst etwas einhören, allerdings hatte ich auch den Vorteil, das ich das Stück schon gelesen, auf der Bühne gesehen und auch die Verfilmung von Kenneth Branagh aus dem Jahre 1993 mehrmals gesehen habe. Ich mag das Stück halt. *gg*