Wiedermal ist Jane Eyre neu verfilmt worden – ich habe keine Ahnung, wieviele Verfilmungen es davon schon gibt. Wikipedia zählt acht verschiedene auf, wobei das aber nur ein Auszug sei.
Jane Eyre ist auf jeden Fall eines meiner Lieblingsbücher. Ich habe es viermal gelesen, besitze eine deutsche Taschenbuchausgabe, eine englische Lederausgabe und zwei eBooks (deutsch und englisch), um meine Jane Eyre immer dabei zu haben.
Was die Filme angeht, bin ich nicht halb so verrückt. Da kannte ich bisher nur eine Version mit Ciarán Hinds und Samantha Morton aus dem Jahr 1996. Auf meinem DVD – SUD (die Filmversion des SUBs…) liegt auch noch eine spätere Version von 2006.
Kurz zur Story (falls jemand das Buch noch nicht kennt): Jane Eyre hat eine lieblose Kindheit hinter sich. Als junges Mädchen tritt sie dann eine Stelle als Gouvernante auf Thornfield Hall an. Den Besitzer lernt sie erst später kennen und verliebt sich in den älteren Mann. Doch es gibt noch ein düsteres Geheimnis in Thornfield Hall…
Die neueste Verfilmung unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten vom Buch. So wird die Story rückwärts erzählt – am Anfang steht eine Sequenz, in der Jane durch die nordenglische Heide flieht, bis sie von St. John gefunden und gesund gepflegt wird. Danach wird dann von ihrer Kindheit und schließlich Thornfield Hall erzählt.
Es gibt noch mehr Unterschiede. Gar nicht gefallen hat mir, das die Rolle von Helen so winzig war, denn eigentlich spielte sie eine viel wichtigere Rolle. Schade.
Besonders gut gefallen hat mir aber die ganze Stimmung in dem Film. Irgendwie wirkte immer alles düster. Sogar wenn mal die Sonne schien, wirkte die Landschaft und das Haus trostlos. Auch die Einrichtung in den Häusern war eher einfach, da wurde nichts schön gefärbt. Die Stimmung insgesamt ist unheimlich, denn dazu kommen merkwürdige Ereignisse und Geräusche, die Jane sich nicht erklären kann. Schöne Kleider zum anschauen gibt es auch nicht, aber schließlich ist Jane Eyre auch eine arme Gouvernante. Die hat sich schicklich-zurückhaltend zu kleiden.
Und die Darsteller? Mia Wasikowska als Jane fand ich großartig. Sie wirkte von der Art her genauso, wie ich mir Jane vorgestellt hatte – zurückhaltend, völlig unerfahren in Bezug auf Männer, sie versucht ihr Schicksal als Gouvernante zu akzeptieren. Obwohl sie manchmal ihre Klappe einfach nicht halten kann.
Michael Fassbender – hm. Ich nehme ihm sofort ab, das er mit Jane am liebsten sofort ins Bett steigen würde. Aber ansonsten fand ich ihn für einen Edward Rochester zu sehr mit sich im Reinen. Rochester wird gejagt von seiner Vergangenheit, aber das kam für mich nicht so richtig rüber.
Außerdem sah er zu gut aus.
Ich bezweifle, da ich mir die DVD auch noch holen werde, aber auch wenn ich den Film nicht großartig fand, hat sich der Kinobesuch gelohnt.
Regisseur: Cary Fukunaga